BILDUNG FÖRDERN!

Das haben wir vor: So machen wir das Bildungssystem gut und gerecht

  1. Jedes Kind ab eins soll einen Rechtsanspruch auf einen Ganztagsplatz in einer guten Kita haben. Deutschlandweit gibt es große Unterschiede, wie viele Kinder eine Erzieherin oder ein Erzieher betreut. Dabei ist die Zeit, die Fachkräfte für die Kinder haben, entscheidend dafür, dass sich Kinder wohlfühlen und individuell gefördert werden können. Wir wollen deshalb Mindeststandards für die Qualität gesetzlich festlegen. Ein kindgerechtes Betreuungsverhältnis bedeutet, dass auf drei Krippenkinder eine Erzieherin oder Erzieher kommt und bei Kindern über drei Jahren eine Fachkraft höchstens acht Kinder betreut. So hat sie sowohl ausreichend Zeit für die Kinder als auch für Vor- und Nachbereitung und Elterngespräche. Wir investieren in die Aus- und Weiterbildung der Erzieherinnen und Erzieher. Der Bund soll sich jährlich mit drei Milliarden Euro an den zusätzlichen Kosten beteiligen. Die Sprachförderung wollen wir stärken. Grundsätzlich wollen wir beitragsfreie Bildung von Anfang an, auch in den Kitas. Doch an erster Stelle stehen für uns jetzt der Ausbau der Kitas und eine bessere Qualität.
  2. Wir wollen eine Bildungsoffensive starten und in den nächsten fünf Jahren zehn Milliarden Euro in Schulen investieren, damit sie fit für die Herausforderungen der Zukunft werden. Wir bauen damit gute und inklusive Ganztagsangebote im ganzen Land aus, unterstützen die beruflichen Schulen bei den besonderen Aufgaben der Integration und sorgen dafür, dass die Unterstützung dort ankommt, wo sie besonders gebraucht wird. Für mehr Qualität ist eine gute personelle Ausstattung besonders wichtig. Mit einem Bundesprogramm wollen wir Schulen in benachteiligten Stadtquartieren und Regionen mit mehr pädagogischem Personal und mehr Mitteln ausstatten, damit individuelle Förderung gelingt und mehr Bildungsgerechtigkeit entsteht.
  3. Wir wollen das Kooperationsverbot komplett aufheben. Bund, Länder und Kommunen sollen gemeinsam ihre Verantwortung für eine offene Gesellschaft mit gut ausgebildeten Menschen übernehmen können. Die vorsichtige Öffnung des Grundgesetzes im Bildungsbereich ist ein wichtiger erster Schritt. Diesen Weg wollen wir weitergehen, damit die Digitalisierung im Klassenzimmer und inklusiver Unterricht überall gelingt und Aufstieg durch Bildung nicht mehr von der sozialen Herkunft oder dem Wohnort abhängt. Das alte rot-grüne Ganztags-Programm hat viel in Bewegung gesetzt und gezeigt, wie wichtig es ist, dass Bund und Länder gemeinsam anpacken. Hier wollen wir anknüpfen.
  4. Mit unserer Ausbildungsgarantie wollen wir allen Schulabgängern den Weg in die Ausbildung erleichtern. Jede und jeder Jugendliche erhält bis zum 30. September eines Jahres verbindliche Angebote für einen Ausbildungsplatz. Gelingt der Wechsel in einen Betrieb nicht, soll es eine betriebsnahe Ausbildung in überbetrieblichen Ausbildungsstätten geben, die zu einem anerkannten Berufsabschluss mit Kammerprüfung führt. Kleine und hochspezialisierte Unternehmen können sich stärker an der Ausbildung beteiligen. Sie steuern einzelne Ausbildungsteile bei. Um Ausbildung attraktiv zu machen, schaffen wir das Schulgeld ab und setzen uns für ein kostengünstiges Auszubildendenticket ein. Wir befürworten branchen- und regionsspezifische Umlagen zur solidarischen Finanzierung der Berufsausbildung. Wir wollen allen Auszubildenden ein eigenständiges Leben ermöglichen. Deshalb fordern wir eine Stärkung der Tarifautonomie und ergänzend zu den einzelnen Tarifverträgen eine Mindestausbildungsvergütung. Gleichzeitig setzten wir uns dafür ein, dass die Berufsausbildungsbeihilfe einfacher in Anspruch genommen werden kann und sich die Höhe realistisch an den Lebenshaltungskosten orientiert.
  5. Das BAföG wollen wir sofort verbessern: Mit höheren Elternfreibeträgen, damit mehr Familien profitieren. Und mit höheren Fördersätzen, damit weniger Studierende nebenbei arbeiten müssen. Das BAföG soll automatisch erhöht werden, wenn die Lebenshaltungskosten steigen. Es muss auch für Teilzeitstudiengänge und für Studierende geöffnet werden, die nahe Angehörige pflegen. Die bisherige Mietkostenpauschale wollen wir an den regionalen Durchschnitt anpassen, damit nicht nur die Kinder wohlhabender Eltern in teuren Hochschulstädten studieren können. Mittelfristig wollen wir den Umbau zu einem Zwei-Säulen-Modell. Dazu gehören eine Basisförderung, die allen Studierenden als Zuschuss zusteht und eine zweite Säule, die den Studierenden aus ärmeren Elternhäusern als Vollzuschuss zukommt. Am Ende des Studiums sind Studierende dann schuldenfrei. Denn zurückgezahlt werden muss beides nicht. Studiengebühren lehnen wir ab.
  6. Und auch im späteren Leben muss es möglich sein, sich weiterzubilden oder beruflich zu verändern. Das Aufstiegs-BAföG bauen wir zu einem umfassenden Weiterbildungs-BAföG um, damit alle Menschen die Zeit und die Kosten für eine Weiterbildung aufbringen können. Mit einem individuellen Mix aus Zuschuss und Darlehen sorgen wir dafür, dass auch die Menschen beruflich und persönlich vorankommen, denen das nötige Geld oder die Unterstützung von der Arbeitgeberin oder dem Arbeitgeber fehlt. Dabei gilt der Grundsatz: Wer weniger hat, bekommt mehr und umgekehrt.

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